Der Lehrstuhl für Betriebssysteme (Univ.-Prof. Dr. habil. Th. Bemmerl) vergibt folgende Diplom-/Masterarbeit aus dem Bereich der eingebetteten Systemen:
Entwicklung und Untersuchung einer Regelungsmethode für elektronisch geregelte Kleinmotoren
Hintergrund
Elektronische Stell- und Regelsysteme sind aus modernen Fahrzeugen (Pkw, Lkw und
Motorrad) nicht mehr wegzudenken. Ihr Einsatz hat unbestritten zu einer Verringerung der
Umweltbelastungen durch die Reduktion schädlicher Abgase und einer Senkung des
Kraftstoffverbrauchs bei gleichzeitiger Leistungssteigerung der Motoren sowie einer
Steigerung des Fahrkomforts geführt. Neben der rasanten Weiterentwicklung der Hardware
zeichnet sich insbesondere in der Softwarestruktur ein interessanter Umbruch ab. Nicht
zuletzt wegen erheblicher Qualitätsprobleme hat in der Automobilindustrie bereits eine
Neuorientierung stattgefunden. Standards sollen einen reibungslosen Austausch der
Softwaremodule garantieren und Betriebssysteme für eine reibungslose Ausführung der
Softwaremodule sorgen.
Eine Verschärfung der internationalen Abgasgesetzgebung sorgt nun dafür, dass
elektronische Regelungen und Regelungssoftware auch in Arbeitsgeräten für die Land- und
Forstwirtschaft, Industrieantriebe für Pumpen oder elektrische Generatoren oder Antriebe für
Freizeit- oder Sportaktivitäten Einzug finden wird. Eine Gemeinsamkeit der verschiedenen
Geräte ist die Dominanz von Einzylindermotoren mit einfachem technischem Aufbau.
Aufgrund der Randbedingungen in diesen Märkten ist eine direkte Übertragung der
automobilen Lösungen nicht möglich. Neben dem Kostenaspekt sprechen auch technische
Gründe, wie z.B. geringes Gewicht oder geringe elektrische Leistungsaufnahme dagegen.
Aus diesen Gründen wird zurzeit ein neuartiges elektrisches Vergasersystem zur Abgasentgiftung von
Kleinmotoren entwickelt. Erste Prototypen haben gute Ergebnisse gezeigt. Die elektronische
Regelung befindet sich derzeit in der Weiterentwicklung hin zum Seriensystem. Dieses muss
mit einem kostengünstigen Micro-Controller ausgestattet werden. Derartige Prozessoren
besitzen in der Regel jedoch leistungsschwache Recheneinheiten sowie beschränkte
Programm- und Datenspeichergrößen. Deshalb sind moderne Softwarearchitekturen aus der
Automobilindustrie nicht ohne weiteres übertragbar. Aufgrund der gesammelten Erfahrungen
besteht trotzdem der Wunsch, die Erkenntnisse der Automobilindustrie im Hardware- und
Software-Design so weit wie möglich zu übertragen.
Diese Diplomarbeit soll den Entwicklungsprozess der Motorsteuerung unterstützen. Der Fokus
liegt auf der Entwicklung einer leistungsstarken Systemstruktur und einer angepassten
Softwarearchitektur. Hierbei ist insbesondere die Beeinflussung der Softwarearchitektur
durch die Zielhardware zu untersuchen. Es ist ein Konzept zu erarbeiten, das vom Prototyp
bis zum Seriensystem Verwendung finden kann. Unter Berücksichtigung der technischen
Beschränkungen soll eine Softwarestruktur umgesetzt werden, die die vorhandenen
Strategien und Standards der Automobilindustrie dort übernimmt, wo es sinnvoll ist. Das
Konzept muss ferner die spezifischen Randbedingungen des Markts der Kleinmotoren
berücksichtigen. Anschließend ist ein Steuerungsprototyp aufzubauen, der auf die
identifizierte Systemarchitektur und Softwarestruktur aufsetzt. Der Prototyp soll seine
Funktion im Versuch bestätigen. Hierfür steht ein Prüfstand und ein Verbrennungsmotor mit
angeflanschten Generator zur Verfügung. Der Verbrennungsmotor ist mit einem
modifizierten Vergaser ausgestattet. Alle Ergebnisse sind sorgfältig zu dokumentieren und in
schriftlicher Form darzustellen.
Das bieten wir
- angenehmes Arbeitsumfeld
- gut ausgestattete Rechner-Infrastruktur
- persönliche und engagierte Betreuung
Anforderungsprofil
- abgeschlossenes Vordiplom der Elektro- und Informationstechnik, der Technischen Informatik oder der Informatik
- grundlegendes Wissen im Bereich der Programmierung von verteilten Systemen
- Fähigkeit zum selbständigen und kreativen Arbeiten
Betreuer:
Dr. rer. nat. Stefan Lankes
Lehrstuhl für Betriebssysteme (LfBS), RWTH Aachen
Kopernikusstraße 16, D-52056 Aachen
Tel.: +49-241-80-25162, Fax: +49-241-80-22-339
E-Mail:
lankes@lfbs.rwth-aachen.de
|